Chinas Nachfrage sinkt, Norwegen investiert weiter - Heizölpreise bleiben gleich
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Chinas Peak-Verbrauch an Ölprodukten schon überschritten
Die Entwicklung der Ölnachfrage in China bewegt die Märkte, da das Land einst der wichtigste Treiber des globalen Nachfragewachstums war, inzwischen aber an Dynamik verliert. So soll der Verbrauch an Ölprodukten bereits 2023 seinen Höhepunkt erreicht haben. Laut der China National Petroleum Corporation (CNPC) lag der Verbrauch raffinierter Ölprodukte im vergangenen Jahr bei 399 Mio. Tonnen (7,98 Mio. B/T) und könnte 2024 um 1,3 % auf 394 Mio. Tonnen sinken. Auch die Rohölimporte dürften laut CNPC auf 544 Mio. Tonnen zurückgehen (4,1 Mio. B/T). Langfristig wird ein Rückgang des Verbrauchs an Raffinerieprodukten auf 240 bis 290 Mio. Tonnen bis 2035 prognostiziert. Besonders stark soll der Benzinverbrauch aufgrund des Wachstums der Elektromobilität sinken – bis zu 50 % im Vergleich zu 2023 (etwa 80 Mio. Tonnen). Ebenso könnte die Dieselnachfrage durch alternative LKW-Antriebe (Strom, LNG, Wasserstoff) bis 2035 um bis zu 50 % auf 100 Mio. Tonnen fallen. Einzig beim Kerosin wird ein Nachfrageanstieg um 70 % erwartet. Dennoch dürfte Chinas Raffineriekapazität voraussichtlich 2028 ihren Höhepunkt erreichen.
Norwegen investiert mehr als erwartet in Öl- und Gasbohrungen
Das Öl- und Gasgeschäft in Norwegen boomt. Der Branchenverband Offshore Norge erwartet für 2024 Investitionen von 275 Mrd. norwegischen Kronen (24,68 Mrd. Dollar) – mehr als die 263,7 Mrd. Kronen in diesem Jahr und deutlich mehr als zuvor prognostiziert. Ursprünglich waren für 2024 und 2025 Investitionen von 240 Mrd. bzw. 225,9 Mrd. Kronen geplant. Der Anstieg ist auf Kosteninflation, schnellere Erschließung, erhöhten Arbeitsumfang bei mehreren Feldern sowie zusätzliche Bohrungen an bestehenden Feldern zurückzuführen. Auch die Zahl der Explorationsbohrungen soll 2024 mit 45 höher liegen als die 41 in diesem Jahr. Norwegen, Westeuropas größter Öl- und Gasproduzent, spielt nach dem Wegfall russischer Liefermengen eine zentrale Rolle. Das Land verfügt über eine Produktionskapazität von 4 Mio. B/T Öläquivalent und plant, diese weiter auszubauen. Ab 2025 sollen die Investitionen jedoch sinken, da laufende Projekte wie die arktischen Ölfelder Johan Castberg (Equinor) und Balder X (Vaar) abgeschlossen sein werden.
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