Feuergefahr in Kanada und Spannungen vor OPEC+ Treffen – Heizölpreise sinken noch immer

Notierungen

ICE Gasoil Futures

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Brent

82,99 Dollar (+ 0,61 zum Schluss Dienstag)

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Kanada: Sorgen um Ölförderung bleiben

In den vergangenen Stunden haben sich die Waldbrände in Kanada weiter verbreitet und sind in Richtung der Ölstadt Fort McMurry unterwegs. Darüber hinaus gibt es jetzt eine erste Evakuierungsanordnung für etwa 6000 Einwohner in Vororten. Josee St-Onge, die Sprecherin der für Waldbrände in Kanada zuständigen Behörde, erklärte, dass die starken Winde derzeit ungünstig seien und das Feuer weiter nach Fort McMurry ziehen werde. Da sich die Situation zu dynamisch und gefährlich entwickelt hatte, mussten auch Feuerwehrkräfte abgezogen werden. Zu dieser Zeit lag das Feuer nur noch 13 km von der Großstadt entfernt und betrug ungefähr 10.000 Hektar. Beim letzten großen Waldbrand im Jahr 2016 mussten jedoch etwa 90.000 Bewohner evakuiert und die Ölproduktion von rund 1 Mio. B/T eingestellt werden. Im Allgemeinen sei man jedoch besser vorbereitet. Etwa 3,3 Mio. B/T Rohöl werden in der betroffenen Region pro Tag gewonnen, was ungefähr zwei Drittel der kanadischen Gesamtproduktion ausmacht.

 

Spannungen vor dem OPEC+ Treffen

Die Länder der OPEC+ Gruppe werden am 1. Juni in Wien zusammenkommen, um über eine Ausweitung der derzeitigen Produktionskürzungen zu diskutieren. Da die OPEC in ihrem gestrigen Monatsreport die Angebots- und Nachfragesituation weiter unverändert sieht, gab es zuletzt jedoch wiederholt Signale einer schwächelnden Nachfrage. Daher gilt eine Fortsetzung der Kürzungen im Allgemeinen als sicher. Allerdings zeigt sich die Geschlossenheit, die die Gruppe gerne nach außen zeigt, deutlich. Dieses Jahr hatten Kasachstan und der Irak ihre zugesagten Produktionsmengen überschritten. Ab Mai verpflichteten sie sich, diese Fehlmengen durch zusätzliche Kürzungen auszugleichen. Auch Kasachstan äußert sich ablehnend zu den derzeitigen Kürzungsmengen, nachdem der Irak die Kürzungen zu Beginn der Woche bereits kritisiert hatte. Laut Interfax, einer russischen Nachrichtenagentur, strebt das Land nach einer höheren Förderquote für das Jahr 2025. Dabei wird insbesondere auf die erhöhten Produktionskapazitäten zurückgegriffen, die in der derzeitigen Quotenzuteilung nicht berücksichtigt werden. Es gab jedoch noch keinen Antrag des Energieministeriums auf Erhöhung der Produktionsmengen. Da auch die Vereinten Arabischen Emirate (VAE) eine Neuordnung der Quoten anstreben, ist Kasachstan nicht alleine dabei.

 

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