Söldnergruppe Wagner tritt Marsch nach Moskau an – Heizölpreise steigen leicht

Notierungen

ICE Gasoil Futures

704,25 Dollar

Brent

74,14 Dollar (+0,29 zum Schluss Freitag)

WTI

69,04 Dollar

 

Politische Unsicherheiten sorgen für Auf und Ab am Ölmarkt

Obwohl es bullishe Faktoren wie den DOE-Bericht von Donnerstag oder ein neues Sanktionspaket gegen Russland gab, konzentrierte sich der Ölmarkt in der letzten Woche hauptsächlich auf Zinssorgen und die Besorgnis über einen Rückgang der Nachfrage. Bis zum Freitagnachmittag war das Potenzial für Abwärtsbewegung übertroffen und sorgte an ICE und NYMEX für erneute Tagestiefs. Erst mit Nachrichten aus Russland über den Aufstand der Söldnergruppe Wagner, die einen Marsch nach Moskau begonnen hatten, kam es zu einem Kurswechsel an den Ölbörsen. Mit der Gefahr einer Ausweitung des Krieges auf Russland und der damit verbundenen möglichen Angebotsausfälle stieg die Risikoprämie. Dadurch kompensierten Brent und WTI einen Großteil ihrer bisherigen Verluste und beendeten den Tag nur mit einem leichten Minus.

 

Nach Söldner-Aufstand: Ölmarkt wägt Risiko ab

Nachdem sich die russische Ölförderung trotz zahlreicher Sanktionen als erstaunlich robust erwiesen hatte, hatte der russische Angriffskrieg in der Ukraine zuletzt kaum noch eine Rolle an den Ölbörsen gespielt. Am Wochenende gab es jedoch eine Veränderung, als die Söldnergruppe Wagner einen Aufstand und einen Marsch nach Moskau startete. Obwohl der Aufstand kurzfristig und ohne militärische Auswirkungen endete, hat er die Frage nach der politischen Stabilität in Russland wieder in den Fokus der Märkte gebracht. Der Ölmarkt reagiert auch schwankend, da im Falle einer Verschärfung der Lage in Russland auch die Risikoprämie steigt. Am Nachmittag des Freitags erhöhten sich die Rohölkontrakte deutlich. Vandana Hari, eine Expertin für den Ölmarkt, behauptet, dass dies eine übliche Reaktion auf Unruhen in einem bedeutenden Förderland war. Akute Auswirkungen auf die russische Ölförderung sieht sie aktuell nicht. Rystad Energy, ein Beratungsunternehmen, prognostiziert aufgrund der „Kurzlebigkeit“ des Ereignisses keinen bedeutenden Anstieg der Ölpreise.

Durch die Meldungen aus Russland kam es bislang nur zu leichten Ansteigen der Heizölpreise. Die Notierungen bleiben daher aktuell auf einem attraktiven Niveau. Jetzt Heizölpreise für Ihren Wohnort online berechnen.